Starker Rückgang der Goldpreise, da Investoren Gewinne mitnehmen

Die Edelmetallmärkte erlebten am Dienstag eine starke Verkaufswelle, die zu einem drastischen Rückgang der Goldpreise um 5 % führte, was die schlechteste tägliche Performance des edlen Metalls seit April 2013 darstellt. Dieser Rückgang erfolgte als natürliche Reaktion auf das Bestreben der Investoren, Gewinne mitzunehmen, nachdem Gold im vorhergehenden Handel einen neuen Rekordstand von 4381,21 Dollar pro Unze erreicht hatte.
Der Goldpreis fiel im Spot-Handel auf 4134,19 Dollar pro Unze, nachdem die Verluste während der Sitzung einen Höchststand von 6,3 % erreicht hatten. Auch die US-Futures-Kontrakte für Gold mit Lieferung im Dezember fielen um 4,84 % und stabilisierten sich bei 4148,30 Dollar pro Unze.
Tim Waterer, leitender Marktanalyst bei "KCM Trade", kommentierte diese Entwicklungen gegenüber "Reuters": "Die Gewinnmitnahmen und der Rückgang der Zuflüsse in sichere Häfen haben dazu geführt, dass die Goldpreise heute nicht weiter gestiegen sind... Und jegliche Rückgänge der Preise werden als Kaufgelegenheiten betrachtet, solange die Federal Reserve ihren aktuellen Kurs der Zinssenkungen fortsetzt".
Dieser Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Markterwartungen stark auf eine Senkung der US-Zinsen hindeuten, da die Prognosen des "CME FedWatch" darauf hindeuten, dass die Märkte eine vollständige Senkung um einen viertel Prozentpunkt in diesem Monat einpreisen, gefolgt von einer weiteren erwarteten Senkung im Dezember.
Waterer fügte hinzu, dass die aktuellen Aussichten für die Zukunft besagen: "Der derzeitige Anstieg der Goldpreise hat noch Raum für weiteres Wachstum, es sei denn, die Daten des US-Verbraucherpreisindex, die später in dieser Woche veröffentlicht werden, zeigen unerwartete positive Überraschungen".
Die Märkte warten gespannt auf die Daten des US-Verbraucherpreisindex, die aufgrund der Regierungsstilllegung verschoben wurden und am Freitag veröffentlicht werden sollen, wobei Analysten einen Anstieg des Index um 3,1 % im Jahresvergleich im Dezember erwarten.
Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die Regierungsstilllegung in den Vereinigten Staaten ihren zwanzigsten Tag erreicht hat, was zu einer Verzögerung der Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten geführt hat und eine Informationslücke für Investoren vor dem Treffen der Federal Reserve in der nächsten Woche geschaffen hat. Auf der anderen Seite gibt es intensive diplomatische Bewegungen in der Wirtschaft, da der US-Finanzminister Scott Piesen diese Woche in Malaysia mit dem chinesischen Vizepremier He Lifeng zusammentreffen soll, um die Handels Spannungen zwischen den beiden Ländern zu entschärfen.
Die Verkaufswelle erstreckte sich auch auf die meisten anderen Edelmetalle, wobei der Silberpreis auf 51,83 Dollar pro Unze fiel, der Platinpreis auf 1.627,53 Dollar zurückging, während Palladium mit einem leichten Gewinn von 1.497,62 Dollar pro Unze stabil blieb.