Weltgesundheitsorganisation: Der Krieg in Gaza hinterlässt 42.000 Verletzte mit dauerhaften Behinderungen, darunter Kinder
October 3, 202552 AufrufeLesezeit: 2 Minuten

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Die Weltgesundheitsorganisation hat schockierende Zahlen veröffentlicht, die das Ausmaß der humanitären Tragödie im Gazastreifen nach zwei Jahren anhaltendem Krieg dokumentieren. Sie gab bekannt, dass etwa 42.000 Menschen, darunter mehr als 10.000 Kinder, an dauerhaften Verletzungen leiden, die zu körperlichen und psychischen Behinderungen führen. Sie werden lebenslange medizinische und rehabilitative Betreuung benötigen.
Nach einem Bericht der UN-Organisation leiden ein Viertel der seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 erfassten Verletzten – also von insgesamt 167.376 Verletzungen – an dauerhaften Behinderungen, darunter mehr als 5.000 Personen, die eine Amputation eines ihrer Gliedmaßen erlitten haben.
* Komplexe Verletzungen und Massenamputationen
Die katastrophale Gesundheitslage in Gaza spiegelt sich deutlich in der Art der Verletzungen wider, da registriert wurde:
_ Mehr als 22.000 Verletzungen an den Gliedmaßen
_ 2.000 Verletzungen des Rückenmarks
_ 1.300 Gehirnverletzungen
_ 3.300 schwere Verbrennungen
Der Bericht bestätigte, dass diese Verletzungen eine enorme Belastung für den Bereich der spezialisierten Chirurgie und der Rehabilitationsdienste darstellen und zu grundlegenden Veränderungen im Leben der Verletzten und ihrer Familien führen.
* Zusammenbruch des Gesundheitssystems
Der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation in den palästinensischen Gebieten, Richard Peeperkorn, sagte während einer Pressekonferenz:
"Die Gesundheitslage in Gaza ist katastrophal ... Eine lebenslange Rehabilitation wird für diese Verletzten notwendig sein. Aber das Gesundheitssystem ist erschöpft und nicht mehr in der Lage, auf die enormen Bedürfnisse zu reagieren."
Von 36 Krankenhäusern, die vor dem Krieg in Betrieb waren, sind nur noch 14 teilweise in Betrieb, während die Rehabilitationsdienste auf ein Drittel des Niveaus vor dem Krieg reduziert wurden, und es gibt keinen Dienst, der mit voller Kapazität arbeitet.
* Akuter Mangel an medizinischem Personal
Vor dem Krieg umfasste der Sektor:
• 1.300 Physiotherapeuten
• 400 Ergotherapeuten
• eine begrenzte Anzahl von Prothesenspezialisten
Die Organisation wies jedoch darauf hin, dass viele von ihnen geflohen oder getötet wurden, darunter mindestens 42 Spezialisten.
Heute sind nur noch 8 Prothesenspezialisten übrig, die unter enormem Druck stehen, angesichts von Tausenden von Amputationen.
* Psychische Krisen und Aufruf zu einem Waffenstillstand
Körperliche Verletzungen sind nicht die einzige Herausforderung, da Peeperkorn darauf hinwies, dass:
"Die psychische Traumatisierung, die die Verletzten aufgrund des Verlusts von Angehörigen und der täglichen Lebensschwierigkeiten erfahren, die Situation verschärft. Dennoch sind psychologische Unterstützungsdienste nach wie vor selten und nahezu nicht vorhanden."
* Dringende Forderungen
Angesichts dieser Realität forderte die Weltgesundheitsorganisation:
_ Ein sofortiger Waffenstillstand
_ Dringende Unterstützung für Gesundheitsdienste
_ Schutz der Gesundheitseinrichtungen vor Angriffen
_ Gewährleistung des ungehinderten Zugangs zu Treibstoff und medizinischen Materialien
_ Aufhebung der Beschränkungen für den Zugang zu Grundgütern nach Gaza.
Die Organisation betonte, dass:
"Das Volk von Gaza Frieden, das Recht auf Gesundheit und eine echte Chance auf Genesung verdient."