Der serbische Präsident bei den Vereinten Nationen: Der NATO-Bombenangriff auf Jugoslawien öffnete die Tür für die Verletzung des Völkerrechts

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić betonte in seiner Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dass der NATO-Angriff auf die Bundesrepublik Jugoslawien im Jahr 1999 einen gefährlichen Präzedenzfall darstellte, der das Prinzip der territorialen Integrität der Staaten untergrub, und dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind.
Vučić sagte, dass "die selektive Anwendung des Prinzips der territorialen Einheit praktisch dessen Aufhebung bedeutet" und wies darauf hin, dass der NATO-Bombenangriff auf sein Land vor 26 Jahren "die Büchse der Pandora öffnete" und das Völkerrecht ohne Konsequenzen verletzte.
Der serbische Präsident betonte, dass die Region Kosovo und Metohija "ein untrennbarer Teil Serbiens" sei und hob das hervor, was er als "tägliches Leiden" der Serben dort unter den diskriminierenden und drückenden Politiken der Behörden in Priština bezeichnete. Er bekräftigte auch Belgrads Festhalten an den Prinzipien des Völkerrechts und der Notwendigkeit, diese ohne Ausnahme zu respektieren.
Hintergrund:
Im Jahr 1999 kam es zu einer Eskalation zwischen den serbischen Sicherheitskräften und den albanischen Separatisten in der Region Kosovo, was die NATO dazu veranlasste, eine Luftkampagne zu starten, die vom 24. März bis zum 10. Juni dauerte, ohne ein Mandat des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. Die westlichen Staaten rechtfertigten damals die Operation mit der Beendigung dessen, was sie als "ethnische Säuberung" und humanitäre Krise in der Region ansahen.