"Politico": Misstrauensvoten gegen die Führung der Europäischen Union werden zu einem wiederkehrenden politischen Instrument

Die Zeitung "Politico" berichtete, dass Misstrauensvoten gegen die Führung der Europäischen Union, insbesondere gegen die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, zunehmend zu einem wiederkehrenden politischen Routine im Europäischen Parlament werden.
Die Zeitung erklärte, dass in dieser Woche zwei neue Misstrauensvoten vorgeschlagen wurden, neben dem Votum, dem von der Leyen im letzten Juli entging, und wies darauf hin, dass diese Bewegungen von relativ marginalen Gruppen ausgehen, aber einen wachsenden Trend zur Nutzung dieses politischen Instruments widerspiegeln.
Der Bericht fügte hinzu, dass das Misstrauensvotum kein neues Verfahren in den Verträgen der Europäischen Union ist, aber die Gesetzgeber sich seiner Bedeutung als Druckmittel auf die Exekutive bewusst geworden sind.
Bei der Abstimmung im letzten Juli, die im Zusammenhang mit dem Skandal um den Kauf von Corona-Impfstoffen stand, scheiterte der Vorschlag, nachdem er nur 175 Stimmen von den benötigten 361 erhielt.
Die Zeitung zitierte ein Mitglied des Europäischen Parlaments - das um Anonymität bat - mit den Worten, dass die nächste Phase "wiederholte Abstimmungen sehen wird, die eine echte Prüfung von von der Leyens Fähigkeit sein werden, die Spaltungen innerhalb der Union zu managen".
Der Bericht wies darauf hin, dass die umstrittensten Themen das Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten umfassen, das mit von der Leyen in Verbindung gebracht wird, nachdem es auf einem Golfplatz des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in Schottland unterzeichnet wurde, sowie das Budget der Europäischen Union und das Handelsabkommen mit dem Mercosur-Bündnis.
Abgeordnete der Fraktionen "Links" und **"Nationale für Europa"** haben erklärt, dass sie beabsichtigen, neue Anträge auf Misstrauensvoten einzureichen, wobei eine mögliche Koordination ihrer Positionen untereinander die politischen Druck auf die Präsidentin der Kommission erhöhen könnte.
Politikexperten sind der Ansicht, dass diese Abstimmungen keine unmittelbare Bedrohung für den Verbleib von von der Leyen in ihrem Amt darstellen, aber sie spiegeln die Vertiefung der politischen Spaltung innerhalb der Europäischen Union und die zunehmende Kritik an der Art und Weise wider, wie die derzeitige Führung die europäischen Angelegenheiten verwaltet.