Ein israelischer Parlamentsbericht warnt vor einem "Tsunami" der beispiellosen Migration von Israelis

Ein Bericht, der der israelischen Knesset vorgelegt wurde, enthüllt eine beispiellose Welle der Abwanderung, die Israel erlebt hat, wobei mehr als 125.000 Bürger das Land zwischen Anfang 2022 und Mitte 2024 verlassen haben. Der Bericht warnt vor einer Fortsetzung dieses Trends im laufenden Jahr 2025 mit dem andauernden Krieg in Gaza.
Der Vorsitzende des Ausschusses für Einwanderung und Integration in der Knesset, Abgeordneter Gilad Kariv, beschrieb die Situation als "keine Welle der Migration, sondern einen Tsunami von Israelis, die sich entscheiden, das Land zu verlassen". Er äußerte seine Besorgnis über das Fehlen eines Regierungsplans zur Bewältigung dieses Phänomens und betonte, dass sein Ausschuss sich in Zukunft damit befassen werde.
Laut dem Bericht, der vom Forschungszentrum der Knesset erstellt wurde, hat sich die Netto-Migrationsbilanz um 125.200 Personen verringert, wobei die Zahl der Abwanderer im Jahr 2023 mit 82.800 einen Rekordwert erreicht hat. Der Bericht verglich diese Zahlen mit der jährlichen Migrantenzahl zwischen 2009 und 2021, die 40.500 Personen nicht überschritt.
Der Bericht führt dieses außergewöhnliche Phänomen auf eine Reihe von miteinander verwobenen Faktoren zurück, wobei der Krieg mit der Hamas in Gaza und die innerpolitischen Unruhen rund um den Plan zur Justizreform hervorgehoben werden, zusätzlich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges.
In ihrer Analyse dieses Phänomens wies Professorin Leilach Lev Ari von der Oranim Hochschule auf einen grundlegenden Wandel in den Migrationsmotiven hin und erklärte, dass "politische und sicherheitspolitische Gründe heute der Hauptantrieb sind, anstatt nach Bildungs- und beruflichen Erfolgsmöglichkeiten zu suchen, wie es in den vergangenen Jahrzehnten der Fall war".
Auch Dani Zaken von der Nationalen Versicherungsanstalt bemerkte ein weiteres Indiz für das wachsende Phänomen, da die Anträge auf Streichung des Wohnsitzes in Israel mehr als dreimal gestiegen sind, von durchschnittlich 2500 Anträgen vor 2021 auf 8400 Anträge im Jahr 2024.