Internationaler Bericht: Das globale Ernährungssystem untergräbt die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels

Internationale Experten warnen in einem neuen Bericht, dass das globale Lebensmittelsystem ein großes Hindernis für die Erreichung der Ziele zur Begrenzung der globalen Erwärmung darstellt, während Milliarden von Menschen unter unzureichender gesunder Ernährung leiden.
In dem Bericht der "EAT-Lancet"-Kommission, die internationale Experten umfasst und darauf abzielt, gesunde Ernährung unter Erhalt des Planeten zu fördern, wird festgestellt, dass die aktuellen Lebensmittelproduktionsprozesse etwa 30 % der gesamten Treibhausgasemissionen verursachen.
Der Bericht bestätigt, dass die Ernährungssysteme allein das Ziel, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, gefährden können, selbst wenn der globale Übergang zu sauberer Energie gelingt.
Als Ausweg aus dieser Krise schlagen die Experten den Übergang zu dem, was sie "planetarische Gesundheitsernährung" nennen, vor, die gesundheitliche und ökologische Vorteile vereint. Dieses System könnte jährlich etwa 15 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindern, die mit ernährungsbedingten Krankheiten in Verbindung stehen.
Dieses System basiert auf einer erhöhten Aufnahme von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und Hülsenfrüchten, bei moderatem Verzehr von Eiern, Fisch und Geflügel, während der Konsum von rotem Fleisch, insbesondere von Wiederkäuern, erheblich reduziert werden sollte.
Um diesen Übergang zu erreichen, fordert der Bericht eine umfassende Umstrukturierung des Lebensmittelproduktionssektors, einschließlich einer Reduzierung der Rinderproduktion um ein Drittel, einer Erhöhung der Produktion von Obst, Gemüse und Nüssen um zwei Drittel sowie der Annahme nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken und der Verringerung von Lebensmittelverschwendung.
Professor Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und einer der Autoren des Berichts, erklärte, dass "die Neugestaltung der Ernährungssysteme eine enorme Umwelt- und soziale Herausforderung darstellt, aber eine Voraussetzung für unsere Chance ist, zu einem sicheren Klimasystem und einem gesunden Planeten zurückzukehren".
Der Bericht betont den sozialen Aspekt und fordert, gerechte Löhne und sichere Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten im Lebensmittelsektor zu gewährleisten und Kleinbauern, indigene Völker und Frauen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Nahrung heute der einflussreichste Faktor ist, der die ökologischen Grenzen des Planeten überschreitet, was einen dringenden Übergang zu einem nachhaltigeren und gerechteren Ernährungssystem erfordert.