Deutschland verzeichnet den höchsten Stand der LNG-Importe seit 2022

Die deutsche Gasnetzagentur hat bekannt gegeben, dass die Importe von Flüssigerdgas auf Schiffen den höchsten Stand seit der Eröffnung der LNG-Importterminals im Jahr 2022 erreicht haben, was erhebliche Veränderungen auf dem deutschen Energiemarkt widerspiegelt.
Rekordhoch im dritten Quartal 2025
Die Daten der Agentur zeigen, dass das dritte Quartal 2025 die größte Einspeisung von Flüssigerdgas seit Inbetriebnahme der ersten deutschen Anlage in Wilhelmshaven Ende 2022 verzeichnete. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Menge an Gas, die in den ersten neun Monaten dieses Jahres in die LNG-Terminals eingespeist wurde, die Gesamtmenge der Einspeisungen in den Jahren 2023 und 2024 jeweils überstieg.
Anteil von LNG an den gesamten Importen Deutschlands
Dieser Anstieg führte zu einem Anstieg des Anteils von Flüssigerdgas an den gesamten Gasimporten Deutschlands. Im ersten Halbjahr 2025 betrug der Anteil etwa 8%, wie im Vorjahr, stieg jedoch im dritten Quartal auf 13,5%, sodass der Durchschnittsanteil in den ersten neun Monaten etwa 10,9% betrug.
Die Agentur erklärte, dass die Menge an Flüssigerdgas, die von Januar bis Ende September 2025 importiert wurde, etwa 74 Terawattstunden betrug, davon etwa 35 Terawattstunden allein im dritten Quartal. Im Vergleich dazu betrugen die gesamten Importe von LNG im Jahr 2024 etwa 69 Terawattstunden und im Jahr 2023 etwa 70 Terawattstunden.
Gründe für den Anstieg der Importe
Der Gassektor-Experte Sebastian Golbis von der Beratungsfirma "Enervis" sieht mehrere Faktoren für diesen Anstieg:
1. Erhöhung der Empfangskapazitäten: Das Spezialschiff "Excelsior" nahm im August 2025 den kommerziellen Betrieb auf und wurde damit die zweite schwimmende LNG-Anlage in Wilhelmshaven.
2. Ende der Gastransporte aus Russland: Mit dem Ende der Gastransporte von Russland nach Österreich im Januar 2025 ist Deutschland nun ein wichtiger Transitpunkt für Länder wie Österreich, Tschechien, die Schweiz, Ungarn, die Slowakei und teilweise Slowenien geworden.
Golbis fügte hinzu, dass sich diese Faktoren auf die Gesamtmenge des nach Deutschland importierten Erdgases auswirkten, die 2025 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres deutlich höher war.