Europa plant, ihre militärischen Fähigkeiten bis 2030 zu stärken, um der russischen Bedrohung zu begegnen

Die Europäische Kommission bereitet einen umfassenden Verteidigungsplan vor, der darauf abzielt, die militärischen Fähigkeiten der Europäischen Union bis 2030 zu stärken, als Reaktion auf den russischen Krieg in der Ukraine und angesichts der abnehmenden Klarheit des amerikanischen Engagements für die Sicherheit des Kontinents.
Laut einem Bericht von Politico bestätigt das bevorstehende Dokument, dass Russland, das militärisch ausgestattet ist, eine ständige Bedrohung für die Sicherheit Europas in absehbarer Zukunft darstellt.
Problem der separaten Ausgaben und Herausforderungen der militärischen Vereinbarkeit
Obwohl die meisten EU-Staaten ihre Verteidigungshaushalte seit Ausbruch des Krieges erheblich erhöht haben, erfolgt die Ausgaben weiterhin auf nationaler Ebene separat, was zu höheren Kosten und einer schwachen Vereinbarkeit zwischen den europäischen Armeen führt.
Daher schlägt der neue Plan vor, den Anteil der gemeinsamen Rüstungsaufträge bis 2027 auf 40 % zu erhöhen und den Anteil europäischer und ukrainischer Unternehmen bis 2030 auf 60 % zu steigern, um die Basis der Verteidigungsindustrie innerhalb des Kontinents zu stärken.
Neun Prioritäten und drei Hauptverteidigungsprojekte
Das Dokument konzentriert sich darauf, die Verteidigungsdefizite in neun zentralen Bereichen zu schließen, darunter:
Luft- und Raketenabwehr, künstliche Intelligenz, Drohnen, maritimer Schutz und fortschrittliche Cyber-Systeme.
Es umfasst drei große Projekte, die das Rückgrat der zukünftigen europäischen Verteidigungsfähigkeit darstellen:
1. Ein Überwachungssystem für den östlichen Flügel durch Integration von Boden- und Luftabwehr sowie Drohnenabwehrsystemen.
2. Der europäische Luftschutzschild, ein Projekt zur Schaffung eines mehrschichtigen Luftverteidigungssystems.
3. Der Verteidigungsraum-Schutzschild zum Schutz der EU-Vermögenswerte und strategischen Zentren im Weltraum.
Massive Finanzierung und interne Widerstände
Experten erwarten, dass die ersten Projekte in der ersten Hälfte des Jahres 2026 starten, wobei Verträge unterzeichnet und Mittel für die dringendsten Defizite bis Ende 2028 bereitgestellt werden sollen.
Die Kommission zielt darauf ab, etwa 800 Milliarden Euro zur Unterstützung der europäischen Verteidigung zu mobilisieren, über Programme wie den Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) und die SAFE-Initiative für Verteidigungsdarlehen, zusätzlich zum kommenden mehrjährigen europäischen Haushalt.
Doch der Plan stößt auf Vorbehalte einiger Mitgliedstaaten, die Verteidigung als traditionelles nationales Souveränitätsfeld betrachten und der Meinung sind, dass die Übertragung von Befugnissen in diesem Bereich nach Brüssel ihre militärischen Entscheidungen einschränken könnte.
Koordination mit der NATO und Erweiterung des Bedrohungskonzepts
Das Dokument betont, dass die Mitgliedstaaten "die Herren ihrer nationalen Verteidigungsentscheidungen" bleiben werden, fordert jedoch eine enge Koordination mit der NATO, um Konflikte zwischen den beiden Seiten zu vermeiden.
Es wird auch aufgerufen, eine breitere Sicht auf Bedrohungen zu übernehmen, die den Nahen Osten und Afrika umfasst, angesichts globaler geopolitischer Veränderungen und der abnehmenden Konzentration einiger westlicher Verbündeter auf Europa.