Wirtschaftswachstum in der Eurozone ist das schnellste seit 16 Monaten trotz rückläufiger Aufträge

Eine erste Umfrage hat einen Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität in der Eurozone im September gezeigt, die die schnellste Wachstumsrate seit 16 Monaten erreicht hat. Dieser Aufschwung steht jedoch vor der Herausforderung, dass die neuen Aufträge nicht mehr wachsen, was Fragen zur Robustheit und Dynamik dieser Verbesserung aufwirft.
Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex, der als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Leistung gilt, stieg im September auf 51,2 Punkte im Vergleich zu 51,0 Punkten im August, wobei jede Lesung über 50 Punkten auf eine Expansion der Aktivität hinweist.
Der Dienstleistungssektor war der Hauptmotor dieser Leistung, da sein Index auf 51,4 Punkte sprang und damit den höchsten Stand seit neun Monaten erreichte, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Das Bild war jedoch nicht positiv für den verarbeitenden Sektor, der an Dynamik verlor und erneut in den Rückgang fiel, nachdem sein Index auf 49,5 Punkte gesunken war.
Die Umfrage zeigte eine große Leistungsdifferenz zwischen den beiden größten Volkswirtschaften des Blocks. Während Deutschland ein starkes Wachstum mit der schnellsten Expansion seit Mai 2023 verzeichnete, setzte Frankreich den Rückgang im dreizehnten Monat in Folge fort, wobei sich das Tempo des Rückgangs auf das höchste Niveau seit April beschleunigte.
In einem Kommentar zu den Ergebnissen sagte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der "Hamburg Commercial Bank": "Die Eurozone befindet sich weiterhin auf einem Wachstumspfad, aber wir sind noch weit von echtem Schwung entfernt".
Ein weiteres besorgniserregendes Signal war der Rückgang des Teilindex für neue Aufträge auf den Neutralpunkt von 50,0 Punkten, was auf ein Stoppen des Wachstums der Aufträge hinweist. Auch das schwache Wachstum neuer Geschäfte führte zu einer Stabilisierung der Beschäftigungsraten insgesamt, was sechs aufeinanderfolgende Monate der Schaffung von Arbeitsplätzen beendete.
In Bezug auf die Inflation zeigten die Daten einen Rückgang des Drucks, da die Kosten für Inputs und Ausgaben langsamer stiegen. Die Kosten für Inputs in der Fertigung sanken erstmals seit drei Monaten, während die Dienstleistungsunternehmen ihre Preise mit der langsamsten Rate seit Mai erhöhten, was darauf hindeutet, dass der Inflationsdruck zwar weiterhin relativ hoch, aber moderater ist.
Diese Umfrage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Markt auf die Richtung der Europäischen Zentralbank wartet, nachdem diese kürzlich die Zinssätze unverändert gelassen hat, während die Erwartungen bestehen, dass der Zinserhöhungszyklus möglicherweise zu Ende geht.