Netanjahu beendet Beratungen über Gefangene zur Vorbereitung der Wiederbesetzung von Gaza angesichts massiver Vertreibungen und humanitärer Warnungen

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat heute, am Sonntag, dreistündige Beratungen über die Situation der in Gaza festgehaltenen Gefangenen abgeschlossen, kurz bevor eine umfassende Militäroperation zur Wiederbesetzung der Stadt Gaza beginnt, wie israelische Medien berichteten.

Die Beratungen umfassten Diskussionen über mögliche Szenarien, einschließlich der Gefahr, dass die Gefangenen bei einer militärischen Eskalation getötet werden könnten.

Im Feld setzt sich die Bewegung von Vertriebenen aus der Stadt Gaza über die Al-Rashid-Straße fort, während das israelische Militär die Bewohner des "Unbekannten Soldaten"-Turms in der Nähe des Hafens von Gaza vor einem bevorstehenden Luftangriff warnt.

Auf Aufnahmen vom Wochenende sind lange Schlangen von Vertriebenen auf der Küstenstraße nahe Al-Nuseirat zu sehen, die von überfüllten Lastwagen und Bussen transportiert werden, während andere erschöpft zu Fuß gehen, darunter Verletzte, Kinder und Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Internationale Hilfsagenturen warnten, dass die israelische Kontrolle über die Stadt Gaza zu einer humanitären Katastrophe führen könnte, insbesondere angesichts der weit verbreiteten Unterernährung.

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen gab bekannt, dass in den letzten Wochen mindestens 422 Menschen, darunter 145 Kinder, an Hunger gestorben sind.

Obwohl Israel seit Ende Juli Hilfslieferungen zulässt, betont die UNO, dass die Lieferungen weiterhin unzureichend sind, um den steigenden Bedarf zu decken.

Die israelischen Streitkräfte setzen ihre Operationen in mindestens vier östlichen Vororten fort, von denen drei dem Erdboden gleichgemacht wurden, während sie den Druck auf das Zentrum des Gazastreifens und die westlichen Gebiete erhöhen, wo sich die meisten Vertriebenen in Sicherheit bringen.

Israel gab bekannt, dass in der vergangenen Woche fünf Wellen von Luftangriffen durchgeführt wurden, die mehr als 500 Standorte, darunter Tunnel, Waffenlager und Scharfschützenpositionen, ins Visier nahmen.

Trotz israelischer Aufrufe an die Zivilbevölkerung, die Stadt zu verlassen, fordert die Hamas die Menschen weiterhin auf, zu bleiben, während viele zögern, zu gehen, da es im Süden keinen sicheren Zufluchtsort gibt, den Israel als "humanitäre Zone" bezeichnet.

Einige hoffen, dass das Treffen der arabischen Führer in Katar morgen, am Montag, zu internationalem Druck führt, der zu einem Stopp des bevorstehenden Angriffs führt.

Nach Angaben der lokalen Behörden hat die israelische Militärkampagne, die seit fast zwei Jahren andauert, mehr als 64.000 Menschen im Gazastreifen das Leben gekostet, was das Ausmaß der humanitären und politischen Katastrophe zeigt, die die Region erschüttert.