Mehrere libysche Städte erlebten gestern, am Freitag, eine Welle von massiven Protesten gegen die zunehmende Zahl illegaler Migranten im Land, während die öffentlichen Forderungen nach einer Ablehnung ihrer Ansiedlung und einer Beschleunigung ihrer Rückführung in ihre Heimatländer lauter wurden.
In der Hauptstadt Tripolis versammelten sich Hunderte von Demonstranten auf dem Platz der Märtyrer und hielten starke Slogans hoch, darunter:
• "Libyen ist kein Ort für Flüchtlinge"
• "Nein zur Ansiedlung von Migranten in Libyen"
• "Libyen für die Libyer"
• "Nein zur Veränderung der Identität Libyens".
Die Teilnehmer forderten die libyschen Behörden auf, eine klare und entschlossene Haltung zur Migrantenfrage einzunehmen und betrachteten ihre massive Präsenz als Bedrohung für die nationale Identität und das soziale Gefüge des Landes.
In der Stadt Misrata nahmen die Proteste eine intensivere und gewalttätigere Form an, da die Demonstranten einen von afrikanischen Migranten betriebenen illegalen Markt zerstörten und die dort Anwesenden gewaltsam vertrieben, während sie forderten, den Markt endgültig zu schließen und alle dort Anwesenden abzuschieben.
Die Anwohner äußerten ihren starken Unmut über das, was sie als "Zunahme von Verbrechen und Verbreitung von Waffen" unter einigen Migranten bezeichneten, und warnten vor "verdächtigen und gefährlichen Ansammlungen" in ihren Vierteln.
* Eine sich zuspitzende Krise und interne sowie externe Druck
Diese Volksproteste kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Libyen zunehmendem lokalen und internationalen Druck ausgesetzt ist, mit der Frage der illegalen Migration umzugehen, insbesondere angesichts der Verdopplung der Zahl der Migranten aus den Ländern südlich der Sahara.
Ihr Vorhandensein wird von vielen Libyern nicht mehr als "vorübergehende Durchreise nach Europa" angesehen, sondern hat sich zu einer dauerhaften Ansiedlung im Land entwickelt, was zur Entstehung von Märkten und informellen Vierteln außerhalb der Kontrolle des Staates führte, was die Sorgen über die Gefährdung der Sicherheits- und Sozialstabilität verstärkt.
* Schockierende Zahlen .. 2,5 Millionen Ausländer in Libyen
Laut der Aussage des Innenministers der nationalen Einheitsregierung, Imad al-Tarabulsi, wird die Zahl der Ausländer in Libyen auf etwa 2,5 Millionen geschätzt, von denen 80% illegal ins Land gekommen sind, ohne offizielle Registrierung, ohne Steuern zu zahlen oder Rechnungen für Strom und Wasser zu begleichen.
Diese Zahl weckt große Sorgen in der libyschen Öffentlichkeit, die in dieser massiven Präsenz illegaler Migranten eine wirtschaftliche und sicherheitstechnische Belastung sieht, während die staatliche Kontrolle in vielen Gebieten, die von diesen Migranten kontrolliert werden, fehlt.
* Bedrohte Identität
Die Demonstranten in Tripolis, Misrata und anderen Städten sehen die bestehende Situation als Bedrohung für die nationale und demografische Identität Libyens und fordern die Regierung auf, jegliche Versuche zur Ansiedlung von Migranten zu stoppen und ernsthaft mit dem umzugehen, was sie als "beispiellose Unordnung" betrachten, die durch die Migrationswellen in den letzten Jahren verursacht wurde.