Wichtige europäische Flughäfen erleben am dritten Tag in Folge erhebliche Störungen, nachdem ein Cyberangriff einen wichtigen Anbieter von IT-Dienstleistungen getroffen hat, was zu weitreichendem Chaos im Reise- und Luftverkehr geführt hat.
Der Cyberangriff, der am vergangenen Freitagabend stattfand, traf die Systeme der Firma "Collins Aerospace", einem Anbieter von Technologie-Dienstleistungen, der von mehreren großen Flughäfen in Europa genutzt wird, was zu weitreichenden Störungen bei den Bodenservices und den Check-in-Systemen führte.
* Flughafen Berlin im Auge des Sturms
Unter den am stärksten betroffenen Flughäfen ist der Hauptstadtflughafen Berlin, der heute Montag mehr als 95.000 Passagiere erwartet, eine Zahl, die die üblichen Werte von 75 bis 85.000 übersteigt.
Ein Sprecher des Flughafens Berlin sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass dieser Anstieg der Passagierzahlen teilweise auf die Rückkehr von Tausenden von Teilnehmern des Berlin-Marathons zurückzuführen sei, der am Sonntag stattfand, was den Druck auf die Betriebsteams erhöht hat.
Die Flughafenverwaltung forderte die Passagiere auf, wenn möglich, ihre Reiseformalitäten elektronisch abzuwickeln und die Selbstbedienungskioske zur Gepäckaufgabe zu nutzen, um die Belastung des Bodenpersonals zu verringern.
* Dublin, Brüssel, Heathrow .. Verwirrung hält an
Auch andere große Flughäfen wie Dublin, Brüssel und London Heathrow leiden weiterhin unter den Auswirkungen des Cyberangriffs.
Der Flughafen Brüssel forderte die Fluggesellschaften auf, die Hälfte der für heute geplanten Abflüge zu streichen, und riet den Passagieren, sich zwei bis drei Stunden vor Abflug ihrer Flüge einzufinden, um Verzögerungen zu vermeiden.
Am Flughafen London Heathrow begannen die Mitarbeiter gestern mit intensiven Bemühungen, den Betrieb wieder in den Normalzustand zu versetzen.
Laut der Flughafenverwaltung wird erwartet, dass "die überwiegende Mehrheit der Flüge pünktlich" durchgeführt wird, obwohl die Probleme beim Check-in bis zum Mittag des gestrigen Tages andauerten.
Am Flughafen Dublin wurden bis zum Sonntagmittag 13 Flüge gestrichen, während die Bemühungen zur Wiederherstellung der betroffenen technischen Systeme andauern.
* "Eurocontrol" klärt auf .. und begrenzte Auswirkungen auf andere Flughäfen
Die europäische Flugsicherheitsbehörde "Eurocontrol" bestätigte, dass die Störungen die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und Heathrow speziell betroffen haben, aufgrund der Störungen bei den Bodenservices.
Während in anderen großen deutschen Flughäfen keine nennenswerten Auswirkungen festgestellt wurden.
* Unbekannte Motive hinter dem Angriff
Bisher hat keine Gruppe die Verantwortung für den Angriff übernommen, und die Motive bleiben unbekannt.
Berichten zufolge dauern die Ermittlungen an, während Befürchtungen bestehen, dass ähnliche Cyberangriffe die kritische Infrastruktur im europäischen Luftverkehrssektor ins Visier nehmen könnten.