Neue Studie zeigt: Stress kann das Risiko für erblichen Brustkrebs bei Trägern von BRCA-Mutationen erhöhen

Eine neue Studie hat eine besorgniserregende Verbindung zwischen psychischem Stress und einem erhöhten Krebsrisiko bei Personen mit erblichen genetischen Mutationen, wie BRCA1 und BRCA2, die mit Brust- und Prostatakrebs in Verbindung stehen, aufgedeckt.
Cortisol und seine Auswirkungen auf Zellen
Die Studie, die in Zusammenarbeit zwischen der Universität Brighton und dem Krebsforschungsinstitut in London durchgeführt wurde, zeigte, dass das Stresshormon Cortisol DNA-Schäden in Zellen mit BRCA-Mutationen verursachen kann und die Fähigkeit des Körpers, diesen Schaden zu reparieren, beeinträchtigt, was das Krebsrisiko erhöht.
Die Experimente zeigten, dass Brustzellen mit BRCA-Mutationen, die Cortisol ausgesetzt waren, DNA-Schäden nicht reparieren konnten, im Gegensatz zu gesunden Zellen, die sich innerhalb von 30 Minuten erholten.
Überwachung der Träger von Mutationen
Die Studie verfolgte 62 Frauen und 70 Männer mit BRCA-Mutationen über einen Zeitraum von 10 Jahren und stellte fest, dass diejenigen, die an Brust- oder Prostatakrebs erkrankt waren, höhere Cortisolspiegel im Blut und Urin hatten als diejenigen, die nicht erkrankt waren.
Präventions- und Behandlungsperspektiven
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Medikamente, die auf Cortisolrezeptoren abzielen – Medikamente, die zur Behandlung anderer Erkrankungen verfügbar sind – helfen könnten, das Krebsrisiko bei besonders gefährdeten Personen zu senken.
Die Studie betonte auch die Bedeutung der Integration von psychologischer Unterstützung, kognitiver Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsübungen in Präventionspläne.
Expertenmeinungen
Professorin Rose Ellis vom Krebsforschungsinstitut sagte:
> "Unser Wissen über das Vorhandensein einer genetischen Mutation wie BRCA ermöglicht es uns, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, und die Studie hat eine neue Dimension hinzugefügt, indem sie zeigte, dass psychischer Stress auch zur Krebsentwicklung in dieser Gruppe beitragen kann."
Während Professorin Melanie Flint, Spezialistin für Stress- und Krebsforschung, erklärte: "Die Daten deuten auf eine mögliche Rolle von Stress beim Ausbruch von Krebs bei Personen mit hohem Risiko hin, und wir benötigen weitere Forschung, um die täglichen Cortisolspiegel zu messen, um diese Ergebnisse zu bestätigen."
Katherine Priestley, Krankenschwester bei der Organisation Breast Cancer Now, betonte:
> "Stress allein verursacht keinen Krebs, kann jedoch einer der Einflussfaktoren bei Trägern genetischer Mutationen sein. Wir ermutigen alle, auf ihre psychische Gesundheit zu achten und ihre Stresslevel auf geeignete Weise zu reduzieren und bei Bedarf Hilfe zu suchen."