Probleme mit deinem Chef bei der Arbeit? Eile nicht zur Kündigung und entdecke effektive Lösungen
September 10, 202583 AufrufeLesezeit: 3 Minuten

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Viele Mitarbeiter fühlen sich manchmal unwohl in ihren Jobs, nicht wegen der Art der Arbeit, sondern wegen der Art und Weise, wie die Chefs mit ihnen umgehen.
Wiederholte Kritik, Ignorieren oder ein schlechter Führungsstil können einige dazu bringen, über eine Kündigung nachzudenken.
Aber ist es immer die beste Wahl, den Job zu verlassen?
Experten sagen: Nicht unbedingt.
* Kündigung wegen des Chefs? Das sagen die Zahlen
Eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts "TNS Research" im Auftrag von "Ernst & Young" hat ergeben, dass 29% der Mitarbeiter, die 2023 in Deutschland ihren Job gewechselt haben, angaben, dass der Grund der Führungsstil ihres direkten Vorgesetzten war.
Es ist der zweithäufigste Grund nach dem Wunsch nach einer Gehaltserhöhung.
Die Studie umfasste 1555 Mitarbeiter und zeigte, dass angespannte Beziehungen zu Vorgesetzten viele dazu bringen, nach einem besseren Arbeitsumfeld zu suchen.
Aber Personalexperten sehen die Dinge nicht so einfach.
* Expertenmeinung: Eile nicht mit der Entscheidung
Bernd Slagis, ein Personalberater aus Köln, sagt, dass eine voreilige Beurteilung des Chefs oder des Arbeitsumfelds zu falschen Entscheidungen führen kann. Er erklärt:
"Einen narzisstischen Chef über Jahre hinweg zu ertragen, ist keine gesunde Wahl, aber eine Entscheidung zur Kündigung nur wegen eines kleinen Streits ist auch unlogisch."
Er fügt hinzu, dass die junge Generation und neue Mitarbeiter oft die notwendigen Fähigkeiten zur Konfliktlösung oder zur Kommunikation mit der Führung vermissen.
"Viele frustrierte Mitarbeiter geben schnell auf, anstatt zu versuchen, praktische Lösungen zu finden."
* Bevor du kündigst ... frage dich:
Ragnhild Strauß, eine Personalberaterin und Psychologin aus Hamburg, sagt, dass der erste Schritt, den ein Mitarbeiter unternehmen sollte, die Analyse des Grundes für sein Unbehagen ist:
"Liegt es wirklich am Chef? Oder an der Arbeit selbst? Oder gibt es vielleicht innere Motive oder tiefere Probleme, die nichts mit der Arbeit zu tun haben?".
Der Chef könnte nur eine offensichtliche Ausrede für den Wunsch des Mitarbeiters sein, den Job zu verlassen, während das eigentliche Problem in seinem allgemeinen Unwohlsein liegt, sei es aufgrund unrealistischer Erwartungen oder persönlicher Überzeugungen gegenüber dem Arbeitsumfeld.
* Was macht die Situation unerträglich?
Selbst wenn der Mitarbeiter sich sicher ist, dass er sich nicht mit seinem aktuellen Chef anpassen kann, sollte er sich fragen:
• Was macht die Situation unhaltbar?
• Liegt das Problem in der Kommunikation?
• Hat es mit den täglichen Aufgaben zu tun? Mit der Unternehmenskultur? Oder mit dem Teamarbeitsstil?
All diese Fragen helfen dem Mitarbeiter, die Natur des Problems genau zu bestimmen, bevor er einen großen Schritt wie die Kündigung macht.
* Kommunikation zuerst ... gib nicht die Schuld!
Experten raten, sich nicht nur zu beschweren oder zu klagen, sondern eine offene und konstruktive Kommunikation mit dem Chef zu suchen.
Slagis erklärt, dass der Mitarbeiter in die Diskussion gehen sollte, bereit zu erklären:
_ Was braucht er, um seine Arbeit gut zu erledigen?
_ Welche Herausforderungen hat er?
_ Welche Veränderungen hofft er, dass sie eintreten?
Zum Beispiel könnte der Mitarbeiter sagen:
"Ich habe das Gefühl, dass meine Ideen nicht ernst genommen werden .. Ich möchte Teil der Lösungen sein, siehst du eine Möglichkeit dafür? Und wie kannst du mich unterstützen?".
* Praktische Schritte vor der Kündigung
1 _ Bewerte die Situation genau: Liegt das Problem wirklich beim Chef oder bei der Arbeit insgesamt?
2 _ Vermeide Eile: Lass einen kleinen Streit nicht der Grund für eine große Entscheidung sein.
3 _ Beginne den Dialog: Kommuniziere klar und ohne Vorwürfe mit deinem Chef.
4 _ Sei bereit, Vorschläge zu machen: Biete realistische Lösungen für die Herausforderungen an, mit denen du konfrontiert bist.
5 _ Denke über tiefere Gründe nach: Gibt es persönliche oder psychologische Faktoren, die deine berufliche Zufriedenheit beeinflussen?
Letztendlich könnte der schlechte Chef nicht das eigentliche Problem sein, und manchmal liegt die Lösung darin, die Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten zu verbessern, nicht darin, den Job zu wechseln.
Denke zweimal nach, bevor du einen Schritt machst, den du später bereuen könntest.