US-Dollar fällt aufgrund zunehmender politischer und wirtschaftlicher Bedenken

Der US-Dollar setzte seinen Rückgang fort und stabilisierte sich nahe seinem niedrigsten Stand seit Februar 2022, beeinflusst von Äußerungen des Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, die auf die Vorsicht der Zentralbank im Umgang mit den Zinssätzen hinwiesen, sowie den Bedenken im Zusammenhang mit dem von Präsident Donald Trump vorgeschlagenen umfangreichen Ausgabenpaket.
Der Dollar verzeichnete einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Euro, erreichte den niedrigsten Stand seit September 2021 und fiel gegenüber dem Schweizer Franken auf den niedrigsten Stand seit Januar 2015. Trotz eines leichten Anstiegs des Dollar-Index auf 96,677 blieb er nahe an seinem Tiefststand von 96,373.
In einem ähnlichen Kontext behielt der Euro seine Stabilität bei 1,1802 Dollar bei, während das britische Pfund leicht auf 1,37435 Dollar stieg und sich seinem Höchststand seit Oktober 2021 näherte. Der Dollar erholte sich teilweise gegenüber dem japanischen Yen und stieg um 0,1% auf 143,59 Yen, nachdem er in der vorherigen Sitzung gefallen war.
Der Rückgang des Dollars erfolgte vor dem Hintergrund der Äußerungen von Fed-Vorsitzendem Jerome Powell während seiner Teilnahme an der Konferenz der Europäischen Zentralbank in Sintra, Portugal, in der er betonte, dass die US-Zentralbank einen "geduldigen" Ansatz in Bezug auf Zinssenkungen verfolge und darauf hinwies, dass jede Entscheidung von den erwarteten Wirtschaftsdaten abhängen würde.
Gleichzeitig richten sich die Investoren auf das vom Senat verabschiedete Steuer- und Ausgabenpaket, das voraussichtlich rund 3,3 Billionen Dollar zur US-Staatsverschuldung hinzufügen wird, was Bedenken hinsichtlich der finanziellen Stabilität der Vereinigten Staaten aufwirft.
Rodrigo Catril, der strategische Experte der National Australia Bank, äußerte seine Besorgnis über die Auswirkungen des Gesetzes auf die Märkte und sagte gegenüber Reuters: "Die Bestätigung, dass dieses Gesetz zu einer übermäßigen Staatsverschuldung und öffentlichen Ausgaben führen wird, ist keine gute Nachricht für den US-Anleihemarkt. Es kann als einer der Hauptgründe für die Schwäche des Dollars angesehen werden."
Die kritischen Äußerungen von Präsident Trump zur Fed-Politik erhöhten den Druck weiter, als er Powell eine handschriftliche Liste der weltweiten Zinssätze überreichte, begleitet von einem spöttischen Kommentar: "Wie üblich... Du bist sehr spät dran."
Die Investoren warten nun gespannt auf den Bericht über die US-amerikanischen Non-Farm-Arbeitsplätze am Donnerstag, der neue Hinweise auf die wirtschaftlichen Trends und die zukünftige Fed-Politik liefern könnte.