Die Beziehung zwischen der Türkei und Israel eskaliert, und die Möglichkeit einer direkten Konfrontation ist gegeben

Nach Jahren sporadischer Spannungen mit Israel zeigt die Türkei nun eine beispiellose militärische und nachrichtendienstliche Bereitschaft für eine mögliche Konfrontation, angetrieben von mehreren Faktoren wie der Eskalation in Gaza, dem Streit um Gasrechte und den Seegrenzen mit Griechenland und Zypern. Das israelisch-griechische Bündnis und die zunehmende militärische und nachrichtendienstliche Zusammenarbeit werden in Ankara als "existenzielle Bedrohung" angesehen.
Die türkische Studie konzentrierte sich auf mehrere Schlüsselpunkte des israelisch-iranischen Krieges und stellte fest, dass die Türkei mit einem ähnlichen Szenario konfrontiert sein könnte. Zu den wichtigsten Lehren gehören:
Die Bedeutung der Luftmacht: Die Luftüberlegenheit Israels war entscheidend, was die Türkei dazu veranlasst, intensiv nach neuen F-16-Kampfflugzeugen zu suchen und ihre Drohnen (wie "Bayraktar" und "Akinci") weiterzuentwickeln.
Hybrider Krieg: Israel hat es geschafft, Luftangriffe, Cyberangriffe und Informationskrieg zu kombinieren. Die Türkei bemüht sich, ihre Fähigkeiten in diesen Bereichen zu stärken.
Die Studie skizzierte drei Hauptszenarien, die auf die Türkei und Israel zutreffen könnten: eines davon ist die Rückkehr zu Verhandlungen, was unter den aktuellen Spannungen unwahrscheinlich ist. Ein weiteres Szenario ist die Fortsetzung der Spannungen, das am wahrscheinlichsten ist, mit indirekten Konfrontationen (cyber, nachrichtendienstlich, über Stellvertreter in Syrien und Libanon). Ein umfassender Krieg ist nicht ausgeschlossen, wenn der Konflikt im östlichen Mittelmeer oder in Gaza eskaliert.
Die Türkei bereitet sich militärisch vor, indem sie ihre Luftstreitkräfte mit neuen F-16-Kampfflugzeugen aufrüstet, da sie plant, 40 neue Flugzeuge aus den USA zu kaufen und ihre bestehende Flotte zu modernisieren. Darüber hinaus werden Eurofighter Typhoon und Gespräche mit Großbritannien und Deutschland geführt, um den Verlust des F-35-Programms auszugleichen. Zudem wird an der Entwicklung lokaler Hyperschallraketen (wie "Taigun") gearbeitet, um der israelischen Überlegenheit entgegenzuwirken.
Die Stärkung der Luftverteidigung und der Erwerb des russischen S-400-Systems.
Die Entwicklung lokaler Systeme (HISPAR) und die Beschleunigung der Entwicklung zur Schaffung eines integrierten Luftschutzschildes. Was den Cyberkrieg und die Geheimdienste betrifft, ist die Einrichtung spezialisierter Cyber-Einheiten zur Bekämpfung israelischer Cyberangriffe wahrscheinlich. Zusätzlich wird das Netzwerk der Gegenaufklärung verstärkt, insbesondere nach den Vorwürfen, dass der Mossad türkische Sicherheitsbehörden infiltriert hat.
Die türkische Studie erwartet keinen direkten Krieg in naher Zukunft, warnt jedoch davor, dass Israel präventive Angriffe starten könnte, wenn es das Gefühl hat, dass die Türkei eine echte Bedrohung darstellt, insbesondere im Streit um Gas im Mittelmeer, da jede Eskalation hier einen militärischen Konflikt auslösen könnte.
Ein direkter Krieg bleibt in naher Zukunft unwahrscheinlich, aufgrund der hohen wirtschaftlichen Kosten für beide Länder und des Drucks der Verbündeten (USA auf die NATO in der Türkei und den Westen auf Israel). Die Optionen für Stellvertreterkriege (wie in Syrien und Libanon) bleiben die bevorzugte Wahl der Parteien.
Wenn die aktuelle Eskalation jedoch anhält, insbesondere im östlichen Mittelmeer oder in Gaza, könnten die türkisch-israelischen Beziehungen eine neue Phase direkter Konfrontation erreichen.