Die Verhaftung von Talal Naji in Damaskus schürt neue Spannungen zwischen Syrien und der Volksfront.

In einer überraschenden Entwicklung haben die syrischen Behörden in Damaskus heute, am Samstag, Talal Naji, den Generalsekretär der Volksfront zur Befreiung Palästinas - Generalkommando, nach seiner Vorladung zur Überprüfung in einer Sicherheitsabteilung der syrischen Hauptstadt festgenommen.

Laut einem Führungsmitglied der Front betrat Naji das Sicherheitsgebäude auf offizielle Anfrage, hat es jedoch seitdem nicht verlassen, was bei der Führung der palästinensischen Fraktion in Damaskus Verwunderung und Ärger auslöste.

Quellen aus der Front bestätigten, dass die Festnahme vor dem Hintergrund einer zunehmenden Einschränkung seitens der syrischen Behörden erfolgte, die der Front kürzlich jegliche politische Aktivität untersagten, ihre Büros beschlagnahmten und ihre gesamten Handels- und Investitionstätigkeiten vollständig blockierten, was eine auffällige Veränderung in ihrer Beziehung zum syrischen Regime darstellt, mit dem sie seit Jahrzehnten eng verbündet war.

Als Sofortmaßnahme hat die französische Nachrichtenagentur berichtet, dass die Front direkte Gespräche mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und dem Hamas-Führer Khaled Meshaal geführt hat, um sie aufzufordern, sich bei der syrischen Regierung für die Freilassung von Naji einzusetzen und die Situation zu beruhigen.

Es sei erwähnt, dass Talal Naji im Juli 2021 den Posten des Generalsekretärs der Front übernommen hat, als Nachfolger des Gründers Ahmed Jibril, der im selben Monat verstorben ist.

Jibril, der die syrische Staatsbürgerschaft besaß, war einer der prominentesten Unterstützer des syrischen Regimes seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 und kämpfte an der Seite der Assad-Truppen, insbesondere in den Kämpfen im palästinensischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus.

Dieses Ereignis folgt weniger als drei Wochen nach der Ankündigung der "Saraya al-Quds", dem militärischen Flügel der Islamischen Dschihad-Bewegung, dass zwei ihrer Führer in Damaskus festgenommen wurden, was auf einen neuen, schärferen Kurs von Damaskus gegenüber den bewaffneten palästinensischen Fraktionen hindeutet, auch gegenüber denen, die ihre traditionellen Verbündeten waren.