In einem überraschenden Schritt, der darauf abzielt, die Krise innerhalb seiner Partei zu bewältigen, gab der japanische Premierminister Shigeru Ishiba heute Sonntag seinen Rücktritt bekannt, wie die japanische Rundfunk- und Fernsehanstalt "NHK" berichtete.
Regierungsquellen erklärten, dass Ishiba um 18 Uhr Ortszeit (09:00 Uhr GMT) in einer Pressekonferenz über die Hintergründe seiner Entscheidung sprechen wird, die zu einem sensiblen Zeitpunkt erfolgt, da die regierende Liberaldemokratische Partei interne Spannungen erlebt.
Die Abgeordneten der Partei sollen am Montag darüber abstimmen, ob sie Neuwahlen zur Wahl eines neuen Vorsitzenden abhalten, berichtete die Nachrichtenagentur "Reuters", was ein deutliches Zeichen für interne Spaltungen ist, die die Einheit der Partei gefährden.
Es sei daran erinnert, dass die von Ishiba geführte Regierungskoalition ihre parlamentarische Mehrheit bei den Wahlen zu den beiden Kammern des Parlaments verloren hat, die seit seinem Amtsantritt im letzten Jahr stattfanden, während die öffentliche Unzufriedenheit über die steigenden Lebenshaltungskosten weit verbreitet ist, was das Vertrauen der Wähler in die Regierung geschwächt hat.
Der Rücktritt kam auch nur wenige Tage nach der Bekanntgabe der Ishiba-Regierung über den Abschluss eines Handelsabkommens mit den Vereinigten Staaten, um die heimische Wirtschaft zu stärken, was jedoch anscheinend nicht ausreichte, um die Unruhe innerhalb der Partei und auf den Straßen Japans zu beruhigen.
Der Rücktritt von Ishiba eröffnet eine neue politische Phase in Japan, während Fragen über die Zukunft der Führung innerhalb der Liberaldemokratischen Partei und den Umgang mit den wachsenden wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen aufgeworfen werden.