In Aussagen, die in politischen Kreisen für großes Aufsehen sorgten, erhob Mohammad Sadr, Mitglied des Rates zur Feststellung der Interessen des Systems im Iran, eine direkte und beispiellose Anschuldigung gegen Russland und beschuldigte es, sensible Informationen an Israel weitergegeben zu haben.
Sadr sagte in einem Zeitungsinterview am Sonntagabend: "Russland hat Israel Informationen über die iranischen Luftverteidigungszentren geliefert", in einem Schritt, den er als "Stich in den Rücken" bezeichnete, insbesondere im Kontext des brennenden Krieges zwischen Teheran und Tel Aviv, der im vergangenen Juni begann und als "12-Tage-Krieg" bekannt wurde.
Sadr bezeichnete die strategische Allianz zwischen Iran und Moskau als "wertlos" und fügte hinzu: "Dieser Krieg hat die wahre Haltung Russlands gezeigt ... wir können Moskau nicht vertrauen".
* Direkte Anschuldigung gegen Israel wegen der Ermordung von Raisi
In einer weiteren Eskalation machte Mohammad Sadr Israel für die Ermordung des ehemaligen iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi verantwortlich, der im Mai bei einem Hubschrauberunfall ums Leben kam.
Er bestätigte: "Von der ersten Minute an habe ich gesagt, dass es sich um einen Mord handelte ... und dass es von Israel organisiert wurde", und fügte hinzu, dass Tel Aviv damit eine klare Botschaft an Teheran senden wollte: "Wenn ihr weitermacht, werden wir auch weitermachen".
Diese Aussagen kommen im Kontext der zunehmenden Spannungen, nachdem Israel Ende Juni intensive Angriffe auf iranische Militärstandorte gestartet hat, die zur Ermordung mehrerer hochrangiger Militärführer und Atomwissenschaftler führten.
Und trotz der Sensibilität der Situation beschränkte sich Moskau darauf, die Angriffe zu verurteilen, ohne militärische Schritte zu unternehmen oder sogar diplomatischen Druck auszuüben, was in iranischen Kreisen weit verbreitete Unzufriedenheit auslöste.
* Strategische Vereinbarung "ohne Garantien"
Bemerkenswert ist, dass diese Krise nur wenige Monate nach der Unterzeichnung des strategischen Partnerschaftsvertrags zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem iranischen Amtskollegen Masoud Bezhkishan am 17. Januar 2025 kommt.
Das erklärte Ziel des Abkommens war die Stärkung der militärischen Zusammenarbeit und der bilateralen Beziehungen, so die Nachrichtenagentur AFP.
Beobachter wiesen jedoch darauf hin, dass das Abkommen keine verbindliche Klausel für gemeinsame Verteidigung enthält, im Gegensatz zu den Vereinbarungen Russlands mit anderen Verbündeten, wie Nordkorea.
Die Aussagen Mohammad Sadrs öffnen die Tür zu neuen Fragen über die Zukunft der iranisch-russischen Beziehungen und bringen Moskau in eine schwierige Lage, während die Isolation Irans regional und international zunimmt.