Deutsche Autoaktien stürzen nach Trumps Drohung mit neuen Zöllen ab

Die Aktien führender deutscher Automobilunternehmen verzeichneten am Montag, dem 14. Juli, einen deutlichen Rückgang, nachdem US-Präsident Donald Trump mit der Einführung von 30%igen Zöllen auf Importe aus der Europäischen Union ab dem 1. August gedroht hatte, ohne Ausnahme für den Automobilsektor, der weiterhin Zöllen von 27,5% unterliegt.
Die Drohung erfolgte in einem Schreiben von Trump an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in dem er betonte, dass die neuen Zölle "unabhängig von allen sektoralen Zöllen" erhoben würden, was bedeutet, dass die seit April geltenden Zölle für europäische Autos bestehen bleiben.
Trump hatte am Samstag angekündigt, dass er diese Zölle auch auf Importe aus Mexiko und der Europäischen Union anwenden werde, um den Druck auf Brüssel zu erhöhen, die Verhandlungen zu beschleunigen und mögliche wirtschaftliche Auswirkungen zu vermeiden.
Die US-Drohung wirkte sich negativ auf die Performance der deutschen Autoaktien aus, wobei die Aktien von Volkswagen, BMW, Mercedes-Benz und Porsche um 1,2% bis 2% fielen.
Paul Schickert, Marktanalyst bei Metzler Equities, kommentierte: "Meiner Meinung nach liegt das Hauptproblem der aktuellen Zollpolitik in der fehlenden stabilen und vorhersehbaren Rahmenbedingungen."
Er fügte hinzu: "Ohne klare langfristige Regeln werden die Planungs- und Betriebsführungsprozesse für Branchen mit hohem internationalen Charakter wie die Automobilindustrie erheblich komplizierter, ganz zu schweigen von der zusätzlichen finanziellen Belastung durch die Zölle selbst."
In einem verwandten Kontext verzeichneten die Aktien europäischer Getränkeunternehmen eine uneinheitliche Performance, wobei die Aktien von Diageo, die auf den Verkauf von kanadischem Whisky und mexikanischem Tequila auf dem US-Markt angewiesen sind, um 1% stiegen. Im Gegensatz dazu fielen die Aktien von Pernod Ricard, dem Hersteller des irischen Whiskeys Jameson, um 1%, während die Aktien von Remy Cointreau, die auf Cognac spezialisiert sind, um 2,4% sanken.
Dieser Schritt erfolgt vor dem Hintergrund zunehmender Handelsspannungen zwischen Washington und der Europäischen Union, was die Unsicherheit an den globalen Märkten erhöht, insbesondere für grenzüberschreitend tätige Unternehmen.