Ein US-Bundesrichter hat gestern, am Sonntag, eine vorübergehende Entscheidung getroffen, die Abschiebung von Dutzenden guatemaltekischer Kinder in ihr Heimatland zu stoppen.
Die Kinder waren bereits an Bord der Flugzeuge gegangen, um zurückzukehren, aber das Gericht entschied, den Abschiebeprozess bis zur Prüfung des Falls auszusetzen.
* Warnungen vor der Gefahr der Rückkehr
Die Entscheidung kam nach einem dringenden Antrag des "Nationalen Zentrums für Einwanderungsrecht", das warnte, dass die Kinder ernsthaften Gefahren ausgesetzt sein könnten, wenn sie nach Guatemala abgeschoben werden.
Das Zentrum bestätigte, dass die US-Regierung den "besonderen Schutz" für unbegleitete Kinder ignoriert habe, was gegen die Gesetze verstößt, die diese Kinder schützen.
* Entscheidung der Richterin: 14 Tage Aussetzung
Richterin Sparkle Sooknan vom Bundesgericht in Washington erließ eine Anordnung, die die Abschiebung der Kinder für 14 Tage stoppt, und fügte klar hinzu: "Ihr könnt kein Kind während des Verfahrens abschieben."
Die Entscheidung betrifft alle guatemaltekischen Kinder, die im Büro für Flüchtlingsumsiedlung in den Vereinigten Staaten festgehalten werden.
* Versuch der Abschiebung trotz der Entscheidung
Trotz der Bereitschaft der Flugzeuge zum Abflug aus Texas entschied die Richterin, dass die Regierung die Abschiebung nicht durchführen kann.
Das Gericht stellte fest, dass die Regierung die Kinder nach den Vorbereitungen für die Abschiebung wieder in die Unterkünfte zurückgebracht hatte.
* Rechtliche und sicherheitstechnische Bedenken
Die Anwälte der Kinder bestätigten, dass einige Minderjährige nicht nach Guatemala zurückkehren möchten und dass das US-Recht ihre Abschiebung verbietet, bevor ihre Sicherheit gewährleistet ist.
Währenddessen verteidigte der Regierungsanwalt Drew Insane die Entscheidung und wies darauf hin, dass der Prozess auf Anfrage der guatemaltekischen Regierung durchgeführt wurde, die die Rückführung von mehr als 600 Minderjährigen beantragt hatte.
* Politische Spannungen
Diese gerichtliche Entscheidung kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt, da die Regierung von Präsident Trump scharfer Kritik an ihrer Politik gegenüber illegaler Einwanderung ausgesetzt ist.
In diesem Zusammenhang machte Trumps Berater Stephen Miller die Regierung von Präsident Joe Biden für das Vorhandensein dieser Kinder in den Vereinigten Staaten verantwortlich und bezeichnete sie als "Waisen in Amerika".
Andererseits bezeichneten die Anwälte der Kinder die Regierungsmaßnahmen als "illegal und rücksichtslos" und betonten, dass die Kinder ernsthaften Risiken ausgesetzt sind, wenn sie nach Guatemala abgeschoben werden.
* Rückschlag für Trumps Politik
Der Fall stellt einen Rückschlag für die Einwanderungspolitik der Trump-Administration dar;
vor einigen Tagen hatte ein anderer Richter das Programm "schnelle Abschiebung" außerhalb der Grenzen gestoppt, das als eines der Grundpfeiler der Strategie des Weißen Hauses zur Bekämpfung illegaler Einwanderung galt.