Tunesien .. Wütende Proteste am Republikfeiertag und Vorwürfe gegen Saied, das Land in ein "offenes Gefängnis" zu verwandeln

Anlässlich des tunesischen Republikfeiertags protestierten Bürger in der Hauptstadt Tunis, um die Freilassung politischer Gefangener zu fordern und beschuldigten Präsident Qais Saied, das Land in ein "offenes Gefängnis" zu verwandeln.

Die Behörden haben in mehreren Fällen betont, dass alle Inhaftierten im Land wegen Straftaten wie "Verschwörung gegen die Staatssicherheit" oder "Korruption" angeklagt werden und bestritten das Vorhandensein politischer Gefangener.

Die Protestaktion, die in der Avenue Habib Bourguiba in der Hauptstadt stattfand, wurde von der oppositionellen "Nationalen Rettungsfront", der "Koordinationsstelle der Familien der politischen Gefangenen" und der oppositionellen Republikanischen Partei organisiert.

Tunesien feiert am 25. Juli jeden Jahres den Republikfeiertag, an dem das tunesische Nationalkonvent am 25. Juli 1957 die Monarchie abschaffte und die Republik gründete.

Die Demonstration fällt mit dem vierten Jahrestag von Saieds nahezu vollständiger Übernahme der Macht zusammen, als er 2021 das gewählte Parlament auflöste und mit Dekreten zu regieren begann, was die Opposition als einen Angriff auf die Demokratie bezeichnete.

Hunderte von Demonstranten trugen während des Protests Slogans wie "Wir halten an der Freilassung der Gefangenen fest".

In einer Rede während des Protestes forderte der Vorsitzende der Nationalen Rettungsfront, Ahmed Najib Chebbi, die Freilassung der politischen Gefangenen.

Er rief zu einem "nationalen Dialog zwischen allen Kräften, die an den Zielen der Revolution (2010) und den Grundlagen der Demokratie und der Republik festhalten", auf, und zwar durch bedingungslose Gespräche zur Rettung Tunesiens, so seine Worte.