Neue Forschungen haben enthüllt, dass dauerhafte Exposition gegenüber hohen Temperaturen nicht nur unsere physiologische Gesundheit beeinflusst, sondern auch den Alterungsprozess auf zellulärer Ebene erheblich beschleunigen kann.
Eine wegweisende deutsche Studie, veröffentlicht im Jahr 2023 in der Zeitschrift Environment International, bestätigt, dass die Erhöhung der Lufttemperaturen mit einer Beschleunigung des "epigenetischen Alterns" verbunden ist, bei dem der Körper biologisch älter wird als sein tatsächliches chronologisches Alter.
Die Studie stützt sich auf die Verwendung von "epigenetischen Uhren", wissenschaftlichen Werkzeugen, die chemische Veränderungen in der DNA messen, die als "DNA-Methylierung" bekannt sind, die Gene aktivieren oder deaktivieren und direkt von Umweltfaktoren wie Hitze, Lebensstil und Stress beeinflusst werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass jeder Anstieg um ein Grad Celsius in der durchschnittlichen jährlichen Temperatur mit einer deutlichen Beschleunigung der Alterungszeichen auf zellulärer Ebene verbunden ist.
Die Hauptforscherin der Studie, Winli Ni von der Harvard T.H. Chan School of Public Health, erklärt, dass Hitze Veränderungen in der DNA-Methylierung verursacht, was zu schädlichen biologischen Prozessen wie oxidativem Stress führt, der die DNA durch instabile "freie Radikale" beschädigt, was die Fähigkeit des Körpers zur Selbstreparatur und Bekämpfung von Krankheiten beeinträchtigt.
Diese zellulären Veränderungen manifestieren sich letztendlich in sichtbaren Anzeichen des Alterns, wie Knochenbrüchigkeit, langsamer Wundheilung und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Wissenschaftler betonen, dass das Verständnis dieser Mechanismen den Weg für die Entwicklung von Strategien zum Schutz vor den Auswirkungen des zunehmenden Hitzestresses durch den Klimawandel ebnen kann.
Angesichts des globalen Temperaturanstiegs werden diese Ergebnisse zu einem wichtigen Gesundheitsalarm, der zu präventiven Maßnahmen aufruft, um unsere Gesundheit langfristig zu erhalten.