Ein libanesisches Militärgericht verurteilt einen syrischen Aktivisten zu zwei Jahren Gefängnis wegen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation"

Das libanesische Militärgericht hat den syrischen Aktivisten Diaa Jannah zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er wegen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation" verurteilt wurde, was auf den Militärrat in Qalamoun hinweist, dem Jannah in den frühen Stadien des syrischen Krieges beigetreten ist.
Nach Angaben der Verteidigung hatte Jannah _ein syrischer Flüchtling, der seit 2017 im Libanon lebt_ zuvor an den Formationen des Militärrats teilgenommen, der unter der Führung von Major Ahmed Tamer gegen das Assad-Regime kämpfte. Es sei darauf hingewiesen, dass Tamer später eine Position in der "Neuen Syrischen Armee" innehatte, bevor er offizielle Aufgaben in der Übergangsregierung Syriens übernahm.
Der Fall Jannah geht auf Juli 2024 zurück, als er aufgrund seiner politischen und oppositionellen medialen Aktivitäten festgenommen wurde, insbesondere unter den syrischen Flüchtlingen in der Arsal-Region. Er war bereits 2023 für fünf Monate inhaftiert worden, nachdem er in internationalen Medienauftritten _einschließlich der "New York Times" und "NPR"_ erschienen war, in denen er den Druck auf die erzwungene Rückkehr syrischer Flüchtlinge diskutierte.
Die Verteidigung bezeichnete das Urteil als "unbegründet" und betonte, dass die Anklage rechtlich nicht haltbar sei, insbesondere nach der Integration des Militärrats in Qalamoun in die neuen syrischen Staatsinstitutionen, was _nach Angaben der Verteidigung_ seine "terroristische" Natur ausschließt.
Menschenrechtsorganisationen äußerten ihrerseits Besorgnis über die "Politikalisierung der libanesischen Militärjustiz" und warnten davor, dass sie zur Zielscheibe von Gegnern des Assad-Regimes gemacht werde, angesichts von Berichten über den Einfluss der Hisbollah auf Sicherheits- und Justizentscheidungen.
Das Urteil fällt zu einer Zeit, in der die Situation der syrischen Gefangenen im Libanon zwischen Beirut und Damaskus zunehmend angespannt ist, angesichts von Berichten über syrische Drohungen, die Grenzübergänge zu schließen, was die syrische Regierung später dementierte.
Laut "Al Modon" wird der Fall in libanesischen Kreisen breit diskutiert, insbesondere angesichts der mehr als 2000 syrischen Inhaftierten, von denen die meisten seit Jahren ohne faire Gerichtsverfahren festgehalten werden.
Offiziellen Statistiken zufolge machen syrische Häftlinge 30% der Insassen libanesischer Gefängnisse aus, darunter 1750 in zentralen Gefängnissen inhaftierte Personen, von denen 350 rechtskräftig verurteilt wurden, hauptsächlich wegen "Terrorismus" oder "Angriffen gegen die libanesische Armee".