Genetische Studie enthüllt älteste Pestinfektion vor 5500 Jahren

Forscher konnten den ältesten genetischen Beweis für das Vorhandensein von Pestbakterien vor 5500 Jahren nachweisen, indem sie die DNA analysierten, die aus alten menschlichen Überresten extrahiert wurde.
Diese Entdeckung erfolgte im Rahmen einer umfassenden Studie, die die Entwicklung infektiöser Krankheiten und ihre Verbindung zu großen Veränderungen in der Geschichte der Menschheit verfolgte, wie dem Übergang zur Landwirtschaft und zur Tierhaltung.
Die Studie basierte auf der Analyse genetischer Proben von Knochen und Zähnen von 1313 Individuen, die über 37.000 Jahre auf dem Eurasischen Kontinent lebten, angefangen von der frühen Steinzeit bis in die Moderne.
Die Ergebnisse zeigten das Auftreten erster tierischer Krankheiten vor etwa 6500 Jahren, wobei bestätigt wurde, dass ihre weite Verbreitung erst 1500 Jahre später begann.
Professor Eske Willerslev von den Universitäten Cambridge und Kopenhagen erklärte: "Der Übergang zur Landwirtschaft und zur Tierhaltung hat ein neues Zeitalter von Krankheiten eingeläutet", wobei er darauf hinwies, dass diese Infektionen nicht nur Krankheiten verursachten, sondern auch zu Bevölkerungseinbrüchen, Massenwanderungen und genetischen Anpassungen beitrugen.
In einem wichtigen Fund gelang es dem Forscherteam, den ältesten genetischen Hinweis auf das Bakterium Yersinia pestis, den Erreger der Pest, zu identifizieren, der später für den Tod von einem Viertel bis zur Hälfte der europäischen Bevölkerung im Mittelalter verantwortlich war.
Forscher Frederik Seersholm von der Universität Kopenhagen kommentierte diese Entdeckung und sagte: "Es ist der älteste Fall von Pest, der bisher entdeckt wurde", und fügte hinzu, dass diese Entdeckung die historische Entwicklung der Pest bis zu ihrer bekannten verheerenden Form des 'Schwarzen Todes' aufzeigt.
Die Studie enthüllte auch das Vorhandensein anderer Krankheiten in prähistorischen Zeiten, darunter Diphtherie vor 11.000 Jahren, Hepatitis B vor 9800 Jahren und Malaria vor 4200 Jahren.
Professorin Astrid Iversen von der Universität Oxford wies darauf hin, dass tierische Krankheiten vor etwa 5000 Jahren weit verbreitet waren, mit der Entwicklung von Tierhaltungsmustern und dem Leben in ihrer Nähe.
Diese Ergebnisse wurden in einer Studie veröffentlicht, die am Mittwoch, dem 9. Juli, in der Zeitschrift 'Nature' veröffentlicht wurde, um die zentrale Rolle infektiöser Krankheiten bei der Gestaltung des menschlichen Geschichtsverlaufs zu beleuchten.