Der US-Verteidigungsminister wird beschuldigt, geheime Informationen über die Angriffe im Jemen über die App "Signal" durchgesickert zu haben.

Die amerikanische Zeitung "New York Times" enthüllte, dass Verteidigungsminister Mark Esper geheime Informationen über Militäroperationen gegen die Huthi-Rebellen im Jemen in einer privaten Chatgruppe auf der App "Signal" veröffentlichte, bevor er offiziell ernannt wurde.
Die Zeitung berichtete unter Berufung auf vier informierte Quellen, dass Esper detaillierte Tabellen über geplante Luftangriffe gegen die Huthis mit seiner Frau, seinem Bruder, seinem Anwalt und etwa zehn Personen aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld teilte.
Dies geschah kurz nach einem ähnlichen Leck von geheimen Informationen in einer anderen Chatgruppe, das zuvor von der Website "The Atlantic" aufgedeckt wurde.
Die Zeitung wies darauf hin, dass Es pers Frau, eine ehemalige Journalistin bei "Fox News", nicht im Verteidigungsministerium arbeitet, während sein Bruder und sein Anwalt Positionen dort innehaben, ohne den Grund für ihr Bedürfnis, auf diese sensiblen Informationen zuzugreifen, zu erläutern.
Sicherheitswarnungen und gegenseitige Anschuldigungen
Laut der Zeitung warnte das Verteidigungsministerium (Pentagon) Esper davor, die App "Signal" zur Diskussion von Militäroperationen zu nutzen, da sie weniger sicher sei als offizielle Kanäle.
Das Pentagon hat jedoch offiziell nicht auf diese Behauptungen reagiert, während ein hochrangiger Beamter bestritt, dass es zu einem "Verstoß gegen die nationale Sicherheit" gekommen sei, ohne die Details der Lecks zu bestätigen oder zu leugnen.
Der Pentagon-Sprecher Sean Barnell griff die "New York Times" an und bezeichnete sie als "feindliche Medien gegen Präsident Trump", und betonte, dass "keine geheimen Informationen über die App veröffentlicht wurden", ohne weitere Details anzugeben.
Politische Reaktionen und Forderungen nach Untersuchungen
Die Kritik an Esper wuchs, als der demokratische Senator Jack Reed, Mitglied des Streitkräfteausschusses des Senats, forderte, diese Behauptungen in die Untersuchung des Generalinspekteurs des Pentagon aufzunehmen.
Reed erklärte in einer Stellungnahme: "Wenn sich dieser Vorfall bestätigt, wäre dies ein weiterer Beweis für Esper's Missachtung der Gesetze und Sicherheitsprotokolle, die von anderen eingehalten werden."
Dies erfolgte nur wenige Tage nach der Suspendierung von drei hochrangigen Pentagon-Beamten aufgrund "unbestimmter Lecks", darunter: Darren Selnick (stellvertretender Direktor von Esper's Büro) sowie die Berater Dan Caldwell und Colin Carroll, die dem Ministerium "grundlose Rufschädigung" vorwarfen.
Hintergrund der Krise und Esper's Zukunft
Präsident Trump verteidigte Esper nach dem ersten "Signal Gate" Skandal, während der Nationale Sicherheitsberater Mike Walt