In einem neuen Schritt, der Syriens Engagement für Offenheit und internationale Zusammenarbeit widerspiegelt, bestätigte der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Mariano Grossi, dass die neue syrische Regierung sich vollständig zur nuklearen Transparenz und Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft verpflichtet hat, während seines offiziellen Besuchs in der Hauptstadt Damaskus und seines Treffens mit Präsident Ahmad al-Schara.
In einer Erklärung gegenüber der Agentur "Associated Press" sagte Grossi, dass Syrien zugestimmt hat, den Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde sofortigen Zugang zu den verdächtigen früheren nuklearen Standorten zu gewähren, um die Aktivitäten zu klären, die angeblich mit militärischen nuklearen Programmen in Verbindung standen. Er fügte hinzu: "Wir hoffen, die Inspektionen in den kommenden Monaten abzuschließen".
Grossi wies darauf hin, dass Syrien Interesse an der friedlichen Nutzung der Atomenergie gezeigt hat und Präsident al-Schara "sehr positiv auf den Dialog und die erforderlichen Erleichterungen für die Agentur reagiert hat".
Er erklärte auch, dass die internationalen Inspektoren zum Reaktor in Deir ez-Zor und drei weiteren Standorten zurückkehren werden, wobei die Agentur derzeit keine Beweise für aktuelle Strahlung hat, aber besorgt über die Möglichkeit ist, dass angereichertes Uran an unbekannten Orten gelagert wird, von wo es geschmuggelt oder wiederverwendet werden könnte.
Auf der anderen Seite unterzeichnete der syrische Außenminister Asaad al-Shibani mit Grossi eine Absichtserklärung zwischen Syrien und der Internationalen Atomenergiebehörde, die die Zusammenarbeit in den Bereichen Ernährungssicherheit und Krebsbekämpfung im Rahmen der Initiativen der Agentur "Atoms for Food" und "Rays of Hope" umfasst.
Grossi kündigte auch die Bereitschaft der Agentur an, Syrien beim Transfer von nuklearmedizinischen Geräten zu unterstützen und die Infrastruktur für Strahlentherapie und Krebsbehandlung wieder aufzubauen.
Er wies darauf hin, dass Damaskus derzeit die Möglichkeit prüft, kleine Kernreaktoren zu errichten, da sie kostengünstiger und einfacher zu installieren sind als herkömmliche große Reaktoren.
Diese Entwicklungen stellen eine strategische Wende in der syrischen Politik zur friedlichen Nutzung der Atomenergie dar und öffnen die Tür zu umfangreicher wissenschaftlicher, medizinischer und ernährungstechnischer Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft.