Aufregung in China nach dem Herausreißen der Tigerhaare im Zoo... und Warnungen vor rechtlichen Konsequenzen.

Ein Video hat in China für weitreichende Kontroversen gesorgt, nachdem es eine Gruppe von Besuchern zeigte, die das Fell eines schlafenden Tigers in einem Zoo in der Provinz Liaoning im Nordosten des Landes abschnitten, ein Verhalten, das von Aktivisten als "schädlich und unverantwortlich" bezeichnet wurde.
Gemäß den aufgenommenen Szenen, die am 8. Juni in einem für Tigerbeobachtungen vorgesehenen Bereich aufgenommen wurden, lag das Tier auf einem Stahltunnel, über den die Besucher liefen. In den Szenen ist eine Frau zu hören, die andere ermutigt, mehr Fell vom Tiger zu entfernen, indem sie behauptet, es "bringe Glück und halte böse Geister fern", ein Glaube, der in einigen chinesischen Volksbräuchen verwurzelt ist.
Einige Besucher zögerten nicht, sich zu beteiligen, wobei einer eine Haarsträhne an seine Tasche band, während ein anderer ein Erinnerungsfoto mit der "Beute" machte und es als "beste Erinnerung - und kostenlos" betrachtete.
Die Parkmitarbeiter bestätigten lokalen Medienberichten zufolge, dass sie wiederholt versucht hatten, die Besucher davon abzuhalten, die Tiere zu berühren, jedoch ohne Erfolg, und wiesen darauf hin, dass diese Handlungen eine eklatante Verletzung der Sicherheitsrichtlinien darstellen und zu psychischem oder physischem Schaden für die Tiere führen können.
Ein Wächter warnte davor, dass das Provokation von Tieren oder das Berühren von ihnen aggressive Reaktionen hervorrufen könnte, was Besucher und Mitarbeiter in Gefahr bringen würde.
Rechtlich gesehen erklärte Cho Wei, Professor für Recht an der China University of Political Science and Law, dass das Verhalten der Besucher sie gemäß lokaler Gesetze strafrechtlich verfolgen könnte, was zu Geldstrafen und Inhaftierung führen könnte, da ihr Handeln als "Tierquälerei" eingestuft wird.
Das Video, das über 700.000 Aufrufe erreicht hat, löste eine Welle der Empörung in den sozialen Medien aus, wobei Internetnutzer das Verhalten der Besucher als "Umweltignoranz und Selbstsucht" verurteilten und schärfere Strafen und erhöhte Schutzmaßnahmen für Tiere forderten.
Ein Kommentator schrieb: "Tiere sollten den gleichen Schutz genießen wie die Besucher. Es ist die Pflicht des Zoos, ihre Sicherheit zu gewährleisten".