Netzwerk für Menschenrechte: Eskalation von rachsüchtiger Gewalt in Qatana

Das "Syrische Netzwerk für Menschenrechte" berichtete über die Eskalation von Gewalttaten in der Stadt Qatana in der Nähe von Damaskus zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni 2025, nachdem ein Sicherheitsoffizier von bewaffneten Verdächtigen getötet wurde, was zu einer Racheaktion führte, bei der drei Zivilisten, darunter ein Arzt, getötet wurden, sowie Angriffe auf Privatbesitz.
Ereignisbeginn: Tötung eines Sicherheitsoffiziers in einem bewaffneten Hinterhalt
Am 29. Mai wurde der Offizier Jameel Moumena (Abu Al-Walid), eine Führungsperson des internen Sicherheitsdienstes der Übergangsregierung, bei einem Schusswechsel in der Nähe des Dorfes Aisam im Gebiet des Berges Sheikh von einer bewaffneten Gruppe getötet, die angeblich mit einem Drogenkartell verbunden ist. Der Vorfall ereignete sich während eines Sicherheitsüberfalls auf das Kartell im Rahmen einer Kampagne zur Bekämpfung seiner zunehmenden Aktivitäten.
Racheaktion: Entführung und Tötung von Zivilisten sowie Zerstörung von Eigentum
Laut den Aufzeichnungen des Netzwerks folgte dem Vorfall eine Serie von Racheangriffen, bei denen der Druse Majd Kaboul (28 Jahre) am 30. Mai in Qatana von unbekannten Bewaffneten entführt wurde, und sein Leichnam am nächsten Tag ohne nähere Angaben zu den Todesumständen gefunden wurde. Ebenso wurde am selben Tag der Alawit-Arzt Rafat Asper aus dem Dorf Wadi al-Qalaa in Latakia entführt, und später wurde seine Leiche ohne Informationen zum Fundort oder zur Todesursache entdeckt.
In einem separaten Vorfall drangen unbekannte Bewaffnete in das Haus von Nadeem al-Zaghloul (56 Jahre) aus dem Dorf Rakhla ein, griffen ihn an, stahlen sein Auto und entführten ihn, bevor seine Familie am 1. Juni darüber informiert wurde, dass sein Leichnam in einem Krankenhaus gefunden wurde.
Darüber hinaus wurden Geschäfte angegriffen, die verbrannt und zerstört wurden, wobei Anzeichen für rachsüchtige und diskriminierende Motive vorlagen.
Verletzungen internationaler Rechte
Das Netzwerk betonte, dass diese Handlungen _einschließlich rechtswidriger Tötungen, Entführungen und Zerstörung von Eigentum_ gegen Artikel 6 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte verstoßen, der das Recht auf Leben garantiert und einen Verstoß gegen die Schutzmaßnahmen gegen erzwungenes Verschwinden gemäß den Grundsätzen der Vereinten Nationen darstellt.
Regierungsverantwortung und dringende Forderungen
Das Netzwerk machte die Übergangsregierung für die sofortige und neutrale Untersuchung verantwortlich und forderte, dass die Täter nicht straffrei bleiben dürfen. Es forderte transparente Untersuchungen zu den Morden und Entführungen, Entschädigung für die Opfer und die Offenlegung der Fakten gegenüber der Öffentlichkeit. Es forderte auch dringende Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten vor Gewalt und Racheakten, zur Verhinderung von Hasspropaganda und zur Regulierung der Medienberichterstattung.
Das Menschenrechtsnetzwerk betonte die Notwendigkeit, Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Beruhigungs- und Dialoginitiativen zur Bewältigung von Spannungen in der Übergangsphase zu stärken.