Österreich erwägt die zwangsweise Abschiebung syrischer Flüchtlinge und betont die individuelle Bewertung jedes Falls.

Der österreichische Innenminister, Gerhard Karner, hat angekündigt, dass die österreichische Regierung die Möglichkeit der zwangsweisen Abschiebung syrischer Flüchtlinge prüft, wobei betont wird, dass jeder Fall individuell bewertet werden muss.
Diese Ankündigung erfolgte als Antwort auf eine Anfrage eines Parlamentsmitglieds während einer kürzlichen Sitzung.
Der Minister erklärte, dass das Innenministerium derzeit Maßnahmen zur Organisation von Zwangsabschiebungen in Zusammenarbeit mit der deutschen Seite entwickelt.
Karner wies auch darauf hin, dass die Zahl der Syrer, die nach den jüngsten politischen Veränderungen in ihr Land zurückgekehrt sind, weiterhin gering ist, wobei nur etwa 250 Flüchtlinge von insgesamt rund 100.000 syrischen Flüchtlingen in Österreich zurückgekehrt sind.
Karner betonte die Bedeutung einer separaten Bewertung jedes Falles aufgrund der unterschiedlichen Sicherheitsniveaus in den verschiedenen syrischen Regionen und sozialen Gruppen.
Der Minister enthüllte, dass in den letzten beiden Jahren (2023-2024) 160 syrische Flüchtlinge Österreich im Rahmen freiwilliger Rückkehrprogramme verlassen haben.
In den kommenden Wochen wird ein detaillierter Bericht zur Sicherheitslage in Syrien erwartet, da intensive Konsultationen zwischen Wien und Berlin zu diesem Thema stattfinden.
Ursprünglich war geplant, dass Karner letzte Woche zusammen mit der deutschen Innenministerin, Nancy Weiser, Syrien besuchen würde, um die Sicherheitsbedingungen und die Möglichkeiten der Rückkehr von Flüchtlingen zu bewerten, jedoch wurde der Besuch später abgesagt.