In einem wichtigen diplomatischen Gespräch gestern, Donnerstag, führten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands sowie hochrangige Diplomaten der Europäischen Union ein Telefonat mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi, in der ersten offiziellen Kontaktaufnahme seit den israelischen und amerikanischen Luftangriffen auf das iranische Atomprogramm im letzten Juni.
Die europäischen Minister betonten während des Gesprächs die Notwendigkeit, dass der Iran die Atomgespräche sofort wieder aufnimmt, um eine "überprüfbare und nachhaltige" Atomvereinbarung zu erzielen, und warnten davor, dass im Falle mangelnder konkreter Fortschritte bis zum Ende des Sommers die Mechanismen zur Wiedereinführung internationaler Sanktionen genutzt werden könnten, so französische Diplomaten gegenüber Reuters.
Die iranische Regierung ihrerseits betonte durch ihre Sprecherin Fatemeh Mokhtari, dass die Entscheidung zur Wiederaufnahme oder zum Rückzug von den Verhandlungen mit nationalen Interessen verbunden sei, und bestand darauf, dass die USA Garantien vorlegen müssten, bevor sie an den Verhandlungstisch zurückkehren.
In Reaktion auf die Äußerungen des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu lehnte Mokhtari die Idee ab, die Reichweite der iranischen Raketen in einem Abkommen zu begrenzen.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh, erklärte, dass Teheran keinen neuen Zeitpunkt oder Ort für Verhandlungen festlegen werde und keine diplomatische Runde ohne positive Ergebnisgarantien eingehen werde. Er wies darauf hin, dass Israel vor der sechsten Verhandlungsrunde im Juni ein "Verbrechen" gegen den Iran begangen habe, was auf die israelischen Luftangriffe hinwies, die zu einem 12-tägigen Krieg führten.
Während US-Präsident Donald Trump darauf bestand, dass der Iran verhandeln wolle, aber nicht in Eile sei, bleiben die Möglichkeiten angesichts zunehmender regionaler Spannungen vielfältig, während die Entscheidungen der Europäischen Union über neue Sanktionen mit Spannung erwartet werden, die die Krise wieder eskalieren lassen könnten.